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Wie kannst du eine gute Arbeitsbeziehung in deinem Team aufbauen?

Die Qualität der Arbeitsbeziehungen in deinem Team beeinflusst nicht nur die Produktivität, sondern auch die Zufriedenheit und das langfristige Engagement deiner Teammitglieder.

In meinem Beitrag erzähle ich aus meiner Arbeit mit einem Team, das diese Aufgabe mit Unterstützung der Führungskraft sehr gut gemeistert hat.



Teamzusammenarbeit


Vor einigen Monaten stand ich als Teamcoach vor einer Herausforderung, die vielen von uns nur allzu bekannt ist:


Wie schafft man ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle Mitarbeitenden unterstützt, motiviert und wertgeschätzt fühlen?


Im Unternehmen gab es zwar ein starkes Team, aber das volle Potenzial wurde nicht ausgeschöpft.

Die Zusammenarbeit war oft von Missverständnissen und einer gewissen Unsicherheit geprägt, und ich sollte das Team unterstützen, besser zusammenzuarbeiten und dadurch langfristig mehr Erfolg zu erzielen.

 

Ich entschied mich, aktiv mit dem Team und der Führungskraft an der Verbesserung der Teamdynamik zu arbeiten.


Wie wir das gemacht haben - hier meine 5 wichtigsten Tipps damit Teams vertrauensvoll und erfolgreich zusammenarbeiten:


1. Der Startschuss fällt: Stärken erkennen


Der erste Schritt bestand darin, die individuellen Stärken jedes Teammitglieds zu identifizieren.

Menschen die ihre am stärksten ausgeprägten Stärken einsetzen können, sind engagierter und blühen auf.

Ebenso wichtig ist es aber auch den Fokus auf die Stärke zu legen, die für die Tätigkeit sehr relevant ist, aber noch nicht so stark bei der Person ausgeprägt ist.


Herauszufinden welche Stärken und Kompetenzen im Team schlummerten war für alle Beteiligten ein Augenöffner – nicht nur für die Führungskraft, sondern auch für die Mitarbeitenden selbst.

 Die Wirkung war unmittelbar spürbar: Durch das gezielte Einsetzen ihrer wichtigsten Stärken fühlten sich die Teammitglieder nicht nur kompetenter, sondern auch stärker in ihrer Rolle verankert. Sie wussten, dass ihre Fähigkeiten geschätzt und gebraucht werden, was ihr Selbstbewusstsein und ihre Motivation enorm steigerte.


Das hatte auch Peter Drucker bereits vor vielen Jahren erkannt:


"Zweck und Ziel der Organisation ist es, die Stärken der Menschen produktiv zu machen und ihre Schwächen unwesentlich."


Das war gleichzeitig eine gute Ausgangsbasis für den nächsten Punkt und die Grundlage jeder (Arbeits-)Beziehung - die Kommunikation.


2. Offene Kommunikation als Basis


Eine der größten Hürden im Team war die Kommunikation. Probleme wurden nicht offen angesprochen. Das führte zu Missverständnissen und schwelenden Konflikten. Eine offene und wertschätzende Kommunikation musste etabliert werden, um diese Dynamik zu durchbrechen.

 

Gemeinsam definierte das Team und die Führungskraft sogenannte "Working Agreements" – klare Regeln und Vereinbarungen, wie alle künftig miteinander kommunizieren möchte.

Diese Vereinbarungen umfassten nicht nur den Umgang mit Kritik und Feedback, sondern auch das bewusste Fördern positiver Kommunikation.

Ein wichtiger Aspekt dabei war, Erfolge sichtbar zu machen und regelmäßig anzuerkennen, was gut läuft.


Diese positiven Verstärkungen halfen dabei, das Vertrauen innerhalb des Teams zu stärken und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder sicher fühlte, seine Meinung zu äußern.


3. Vertrauen aufbauen


Und nur wer sich sicher fühlt, neue Ideen auszuprobieren und andere Ansichten zu teilen, der baut Vertrauen auf - zur Führungskraft und auch zu den Teamkollegen.

Amy Edmonson sieht das zum Thema Psychologische Sicherheit als eine wesentliche Grundlage.

Ich weiß aus meiner langjährigen Erfahrung, dass Vertrauen nicht einfach entsteht, sondern aktiv gefördert werden muss.  


Sehr hilfreich war es an dieser Stelle, dass die Führungskraft sich bereit erklärte, die eigene Verletzlichkeit zu zeigen.

Sie teilte die eigenen Unsicherheiten und Herausforderungen mit dem Team und öffnete so den Raum für ehrliche Gespräche.

Diese Offenheit führte dazu, dass die Teammitglieder auch bereit waren, eigene Bedenken und Fehler offener anzusprechen.

Wir arbeiteten gemeinsam daran, eine Fehlerkultur zu entwickeln, in der es nicht darum geht, Schuld zuzuweisen, sondern aus Fehlern zu lernen und gemeinsam Lösungen zu finden.


4. Veränderungen als Chance begreifen


In der heutigen Arbeitswelt sind Veränderungen unvermeidlich, und oft stoßen sie auf Widerstand – Veränderung bedeutet für uns, unsere gewohnten Routinen abzulegen und neue Handlungsweisen zu adaptieren. Das kostet uns Menschen sehr viel mehr Energie als die Routine.


Eine wirksame Unterstützung für jeden Einzelnen im Team ist es jedoch zu erkennen, dass auch andere Teamkollegen mit der Veränderung hadern und offen darüber gesprochen wird.

Einige Kollegen im Team sahen Veränderungen als Chance und konnten durch den intensiven Austausch mit allen Teamkollegen auch hier ein Umdenken erreichen.

 

Wir erlebten dies eindrucksvoll, als eine größere Umstrukturierung im Unternehmen anstand. In der Vergangenheit hätten solche Veränderungen Unruhe und Unsicherheit ausgelöst, doch diesmal war es anders.

Dank des aufgebauten Vertrauens und der offenen Kommunikation mit der Führungskraft konnten die Herausforderungen gemeinsam gemeistert werden.


Jeder im Team fühlte sich gehört und eingebunden, was zu einer bemerkenswert positiven Dynamik führte. Die Veränderung wurde als gemeinsames Projekt gesehen, an dem alle mitwirken konnten.


5. Und nicht zuletzt - für gute Arbeitsbeziehungen sind gemeinsame Ziele und die Sinnhaftigkeit des eigenen Arbeitsbeitrags sehr hilfreich


Es reicht nicht aus, einfach nur Aufgaben abzuarbeiten – die Mitarbeitenden müssen verstehen und spüren, warum ihre Arbeit wichtig ist und wie sie zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.


In den Teambesprechungen wurde von der Führungskraft immer wieder angesprochen , welchen Beitrag die Arbeit des Teams für das Unternehmen leistet. Dieser Beitrag fand sich auch im Teamziel wieder, das gut sichtbar für alle in der Kaffeeküche aushing.

 

Das Ergebnis: Mehr Zufriedenheit und bessere Produktivität

Die Resultate unserer Bemühungen ließen nicht lange auf sich warten. Die Atmosphäre im Team veränderte sich spürbar – es herrschte mehr Offenheit, Vertrauen und eine positive Grundstimmung. Die Mitarbeitenden arbeiteten enger zusammen, unterstützten sich gegenseitig und gingen Herausforderungen mit einem neuen Selbstbewusstsein an.

Auch die Produktivität stieg deutlich an, was sich letztlich auch in den Ergebnissen des Unternehmens widerspiegelte.

 

Ein besonders erfreulicher Aspekt war die gestiegene Zufriedenheit im Team.

In regelmäßigen Feedbackrunden äußerten die Mitarbeitenden, dass sie sich nicht nur wohler fühlten, sondern auch mehr Freude an ihrer Arbeit hatten.

Sie schätzten die neuen Strukturen und die Möglichkeit, ihre Stärken aktiv einzubringen.


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