Jeder kennt das gute Gefühl, das in uns entsteht wenn wir komplett versunken sind in das, was wir gerade tun. Für mich persönlich gibt es diese Momente, wenn ich mit meinen Skiern einen steilen Hang im Pulverschnee herunterfahre und alles um mich herum ausblende, dann lebe ich nur im Moment und fühle mich einfach nur glücklich und zufrieden.
Der Psychologe Mihály Csíkszentmihályi hat sich mit Erleben beschäftigt, bei dem Menschen ganz in ihrem Tun aufgehen und sich dabei selbst als wirksam und handlungsfähig wahrnehmen. Dieses Versinken bei dem der innere Kritiker ausgeschalten wird und das gleichzeitig in uns ein Glücksgefühl auslöst hat er als Flow bezeichnet.
Die neuere Forschung (u.a. Corinna Peifer) hat herausgefunden, dass Menschen die regelmäßig Flow-Erlebnisse haben, neben dem Wohlbefinden auch die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit und die Lebenszufriedenheit stärken. Zudem nimmt die Fähigkeit zur Fokussierung der Aufmerksamkeit und der Konzentration zu. In Zeiten der Reiz- und Informationsüberflutung die wir alle gegenwärtig wahrnehmen, ist dies eine wertvolle persönliche Ressource.
Flow kann man nicht nur im Sport, der Musik oder sonstigen Freizeitaktivitäten erleben. Auch im beruflichen Alltag gibt es diese Erlebnisse.
Ich kenne solche Momente der absoluten Zufriedenheit mit mir und meinem Tun in fordernden Coachingsitzungen, wenn ich erlebe wie mein Gegenüber neue Erkenntnisse gewinnt - Mimik und Gestik sich verändern und ich erkenne, dass ein wichtiger Schritt in Richtung Ziel erreicht ist. Dann weiß ich, ich habe etwas bewirkt mit meiner Intervention, - und das ist der Grund warum ich Coach bin!
Flow erleben wir dann, wenn die vor uns liegende Aufgabe eine Herausforderung darstellt, die aber zu bewältigen ist. Also das richtige Maß an Können und Anforderungslevel ist hier gefragt. Ist die Anforderung zu gering langweilen wir uns, ist sie zu hoch empfinden wir Stress. Csíkszentmihályi hat unter anderem herausgefunden, dass auch unsere individuellen Ziele für das Empfinden eine Rolle spielen - wenn diese Tätigkeit für mich wichtig ist und ich unterstützendes Feedback dazu erhalte, fördert das mein Flow-Erleben.
In ihrem Artikel "Versunken im Augenblick" gibt Corinna Peifer unter Hinweis auf ihre Forschungsarbeit einige Tipps wie sich Flow häufiger im Alltag erleben lässt.
Bei welchen Tätigkeiten erlebt ihr Flow? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar, ich freue mich auf den Austausch!
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